Schweiz
Gesellschaft & Politik

Schweizer Armee zahlt Frauen neu BH-Beitrag

Sicherheitsrisiko Unterwäsche: Armee zahlt Frauen neu BH-Beitrag

Die Armee hat für die Frauen in ihren Reihen eine offizielle BH-Empfehlung verabschiedet. Neu erhalten sie einen Zustupf an den Unterwäschekauf.
13.05.2025, 09:40
Lea Hartmann / ch media
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Die falsche Unterwäsche kann für Soldatinnen zur Gefahr werden. Wer einen BH mit Metallbügeln unter einer schusssicheren Weste trägt, riskiert Verletzungen.

ANLAESSLICH DER FORDERUNG DES PRAESIDENTEN DER SCHWEIZERISCHEN OFFIZIERSGESELLSCHAFT, DENIS FROIDEVAUX, DIE WEHRPFLICHT FUER FRAEUN ANZUFUEHREN, STELLEN WIR IHNEN AM MITTWOCH, DEM 18. FEBRUAR 2015, FO ...
Alle weiblichen Armeeangehörigen sind von der Armee über die neue BH-Empfehlung informiert worden.Bild: KEYSTONE

Schon lange rät die Schweizer Armee darum den Frauen in ihren Reihen, im Dienst lieber bügellose BHs zu tragen. Nun geht das Militär einen Schritt weiter, wie das Westschweizer Radio RTS berichtet. Zwar gibt es auch künftig keine Armee-BHs. Neu zahlt die Armee den Frauen aber einen Beitrag an den BH-Kauf.

100 Franken alle drei Jahre

Maximal 100 Franken erhalten die Soldatinnen alle drei Jahre, um sich mit Sport-BHs oder bügellosen BHs einzudecken. Dafür müssen sie die Quittung des Unterwäschekaufs bei der Armee einreichen. «Weil jede Frau individuelle Bedürfnisse hat, haben wir uns dafür entschieden, dass sie ihre BHs selbst aussuchen können», begründet Armeesprecherin Delphine Schwab-Allemand das Modell auf Anfrage von CH Media.

In einem Schreiben hat das Militär vor einigen Wochen sämtliche Frauen in der Armee über den neuen BH-Beitrag informiert. Und den Ratschlag, keine BHs mit Metallbügeln zu tragen, erstmals als offizielle Empfehlung formuliert.

Einen bestimmten Auslöser dafür gab es nicht. Der Bedarf sei seit Längerem thematisiert worden und durch den steigenden Frauenanteil in der Armee immer häufiger zur Sprache gekommen. Insbesondere soll dadurch die Sicherheit von den Frauen erhöht werden, sagt Schwab-Allemand.

Frauen-Unterhosen gibt es erst seit kurzem

Aktuell leisten rund 2300 Frauen in der Armee Dienst, was einem Anteil von 1,6 Prozent entspricht. Um das Militär bei Frauen attraktiver zu machen, hat die Armee in den vergangenen Jahren zahlreiche Massnahmen getroffen – oder prüfen lassen.

Dabei setzte man auch bei der Kleidung an. Lange war die Ausrüstung gar nicht oder kaum auf die Bedürfnisse von Frauen angepasst. So mussten Frauen bis vor einigen Jahren beispielsweise Männerunterhosen tragen. Erst 2021 wurden in einem Truppenversuch neue Unterhosen für Frauen getestet und später eingeführt. (aargauerzeitung.ch)

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89 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insert_brain_here
13.05.2025 10:12registriert Oktober 2019
Klingt doch sehr pragmatisch, ich bin ehrlich positiv überrascht 👍
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7immi
13.05.2025 10:02registriert April 2014
"Aktuell leisten rund 2300 Frauen in der Armee Dienst, was einem Anteil von 1,6 Prozent entspricht. Um das Militär bei Frauen attraktiver zu machen, hat die Armee in den vergangenen Jahren zahlreiche Massnahmen getroffen – oder prüfen lassen."
Es gäbe da noch eien andere Lösung, die deutlich effektiver wäre... Und sie würde die Gleichstellung von Mann und Frau weiter voranbringen. Allgemeine Dienstpflicht! Finde den BH-Beitrag aber eine gute und unkomplizierte Idee.
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bitzliz'alt
13.05.2025 10:05registriert Dezember 2020
...langsam, aber es kommt gut...! Letztendlich gibt es nur EINE Gleichberechtigung und eine moderne Armee hat so viele Aufgaben, da hats für alle Platz, die wollen - wenn es dann noch Weiterbildungskurse gibt, die im Militär UND im jeweiligen, zivilen Beruf anwerkannt werden, sind wir auf dem richtigen Weg.
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